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Montag, März 18, 2024

Slate - It needs to be said...

Don't Panic, keine Werbung, nur eine Meinung ;). Ich bin letztens als ich ein paar Reviews über die Oscars gesucht habe über das Online-Magazin Slate gestolpert. Laut Wiki ursprünglich von Microsoft ins Leben gerufen, gehört es seit 20 Jahren zur Washington Post und hat auf Twitter/X 1,6 Millionen Follower, also schon was halbwegs bekanntes. Zum Vergleich, die SZ hat aktuell 1,8 Millionen, also ein ähnliches Kaliber.

"Inhaltlich konzentriert es sich auf Nachrichten, Kultur, Politik und Sport" heißt es, quasi wie 90% aller anderen Zeitungen auch und auf den ersten Blick auch eine Standard 08/15 Seite. Was aber nicht negativ gemeint hast, ein ganz normales Nachrichtenportal eben. Oder eben auch nicht...

Ich erwarte jetzt ja nicht immer pullitzerreife, jahrelang recherchierte Investigativbeiträge, aber WARUM ZUM GEIER SCHAFFT ES SO EIN KÄSE IN DEREN NEWS:

(Quelle)

"It needs to be said: Sydney Sweeney's boobs are not that big". Zum einen - wer ist Sydney Sweeney - aber besonders zum anderen, warum zum Henker "muss sowas mal gesagt werden"? Und so schön die Community Notes zur Verhinderung von Fake News sind, so dämlich sind sie, wenn sie auf Insta verweisen um zu zeigen, ob deren Möpse jetzt groß, klein oder mittel sind. Sex sells, schon klar, aber sowas ist ja noch unter der untersten Schublade. Da hat man die Möglichkeit des weltweiten Austausches, und alles was passiert ist, dass sich wildfremde Menschen länderübergreifend über Körbchengrößen streiten. Als ob es keine relevanteren Themen geben würde...

Donnerstag, Februar 29, 2024

Das Ende einer Ära

Wenn nichts dazwischen kommt, werde ich die kommenden Tage das 13. One year - One pic per day Video zusammenschustern. Und don´t panic, wenn mich nicht aus dem Nichts die Lust verlässt, wird es auch ein 14. geben ;). 

Eine Ära geht dennoch zu Ende, da gestern der letzte Abend beim Dome war, der letzte nach satten 14 Jahren. Klar, es gab schon immer den ein oder anderen Place to be, egal ob es der Bierhimmel, die Annastraße, das Laby, DVD-Abende oder die Mittwochssneak war, aber nichts davon war ein so nachhaltiger Fels in der Brandung wie Domes Bude. 

Wir haben es mal hochgerechnet, ich habe in der Butze ungefähr 220-230 Tage verbracht. Also wirklich Tage im Sinne von Tage, roundabout 5500 Stunden müssten die letzten 14 Jahre zusammengekommen sein. Ob Brettspielabend, Poker, Konsolen- und PC-Daddelei, Fußball- oder Serienabende oder einfach rumsitzen und labern, da hat sich ordentlich was angesammelt. Wer die One pic per day Videos kennt weiß, dass das sogar noch relativ moderat angesetzt ist. 

Das es irgendwann einmal ein Ende findet war klar, plötzlich und unerwartet kam das nicht (Die Wohnungssuche hat sich aus meiner ausnahmsweise egoistischen Sicht erfreulich lange hingezogen), aber einfacher macht es das schlussendlich auch nicht. Es ist ein wenig wie das Abschiedkonzert einer Band, die man zwar noch gerne ein paar mal gesehen hätte, sich aber eben auflöst. Oder sehr überspitzt formuliert wie die Besuche bei den Großeltern, die immer schön sind, aber nicht in alle Ewigkeit andauern. Ist auf jeden Fall bitter, da 14 Jahre schon eine Hausnummer sind und es für ihn halt auch gleich ans andere Ende des Landes geht (Jammern auf hohem Niveau, immerhin nicht gleich Australien, aber Berlin ist halt auch nicht gleich ums Eck, Mario Kart mit Feierabendbier wird da eher schwer).

Ich bin mir sicher, dass es kein Pendant zu "Unternehmen sind nicht insolvent, sie hören nur auf, zu verkaufen" wird, der Kontakt wird sicherlich spärlicher, aber stabil bleiben. Wo sich eine Türe schließt, öffnet sich auch wieder eine andere, aber die Ursprungstür habe ich Laufe der Jahre schon irgendwo lieben gelernt...Hilft alles nichts, aber wenn ich von Demenz verschont bleibe, bleiben zumindest seeeeehr viele Erinnerungen :)


Mittwoch, Februar 14, 2024

Valtentinstag - Zeit für echte Liebe

Vor 18 Jahren war ich auf meinem ersten Pearl Jam Konzert und habe seitdem Blut geleckt. 2006 Berlin, 2007 Düsseldorf, 2009 und 2010 wieder Berlin, 2012 gleich 2x Berlin, 2014 Berlin, Stockholm und Oslo, 2018 Berlin und 2022 Frankfurt. Dazu noch 2x Eddie solo (2017 in Antwerpen und 2019 in - wer hätte es gedacht - Berlin). Und 2024? Da wird noch 2x Berlin mitgenommen :).

Aber ich bin auch ein Idiot. Für das erste Konzert vor 18 Jahren habe ich noch 50€ gelatzt (da gab´s noch Tickets per Post...), aber fast 2 Dekaden später darf ich satte 175€ lumpen, Faktor 3,5 also. GOTTLOSE EINHUNTERTFÜNFUNDSIEBZIG EURO FÜR EINE EINZIGE KARTE! Kein Plan mehr, wie teuer genau die Tickets vor zwei Jahren waren, auch schon dreistellig, da lag man aber noch bei "nur" 115€ oder so. Und jetzt 175€, einfach nur hässlich teuer. Aber was will man als treudoofer Fan machen? Ich bin mir bei den Preisen schon halbwegs sicher, dass es gut lange Karten geben wird und man kurz vorher wahrscheinlich Karten für ´nen Fünfziger wie vor fast 20 Jahren bekommt. Kann mir bei den Preisen auch nur schwer vorstellen, dass man das unter der Woche zwei mal ausverkauft (Für Tool bspw., die sich deutlich seltener blicken lassen und an einem Samstag spielen, gibt´s nach wie vor Karten, da sind die Preise ausgereizt). Aber der Stickman im Kopf souffliert: Gehe auf Nummer sicher, Kaufe dir Karten...


Montag, Januar 22, 2024

Lügen wie gedruckt

Ok, Ok, Clickbait, gelogen wurde nicht. Aber zumindest auch nicht herausposaunt, dass Flyeralarm mittlerweile - so habe ich von einer glaubwürdigen Quelle erfahren (yes, sowas wollte ich schon immer mal schreiben! Der investigative Kampfkoloss^^) - auch Aufträge der AfD entgegennimmt. 

Kein Hate an dieser Stelle, die werden gutes Geld zahlen und ich bin sogar (in Teilen) dabei, dass man die Businessethik zurückstellt, bevor es am Ende noch die Mitarbeiter trifft. Ich finde es nur schade, da sie 2022 einen Auftrag der AfD storniert haben und dafür ziemlich gefeiert wurden

Wahlfreiheit gilt – auch bei der Wahl der Kunden im Onlinedruck

(Wobei ich zugeben muss, dass bei was weiß ich wie vielen Aufträgen es mehr als schwierig sein muss, alles rauszufiltern, da man seine Druckaufträge direkt hochladen kann. Auch bei Flyeralarm gibt´s Leute - habe ich auch aus einer vertrauenswürdigen Quelle ;) - die da nochmal drüberschauen. Und wenn da nicht offensichtlich ein Logo oder ähnliches zu sehen ist, weil es vielleicht nur ein paar Visitenkarten o.ä. sind, ist das natürlich knifflig...)

Montag, Januar 08, 2024

Wie schlecht kann eine Aussage altern?

Remember Bereit, weil ihr es seid? Es wird nicht besser...Die Ampel gibt Eurofighter für Saudi-Arabien frei. Wer mich ein wenig kennt weiß, dass ich über alle Parteien moser, daher kein expizites Ampel-Hating an dieser Stelle. Aber auf was soll man sich überhaupt noch verlassen, wenn im Koalitionsvertrag ausdrücklich steht, dass keine Waffen an Länder geliefert werden, die am Jemen-Krieg beteiligt sind, man dann aber doch wieder das Fähnchen im Wind ist. Klar, Situationen können sich ändern und man muss auch in der Politik mal flexibel sein. Aber dann kann man sich das mit den Aussagen im Koalitionsvertrag auch gleich sparen, wenn die bei gefühlt jeder Gelegenheit über den Haufen geworfen werden.

Sonntag, November 19, 2023

60.000 Euro für alle 18-Jährigen?

Es wurde ja schon länger diskutiert, aber jetzt haben die Jusos das Grunderbe beim Bundeskongress offiziell gefordert (auch wenn man natürlich vieles fordern kann).

Auf den ersten Blick hört sich das ja gar nicht schlecht an: Ein Freibetrag von einer satten Million und dann progressiv mit 10% -Punkten pro weiterer Million. In Deutschland leben aktuell gut 500.000 Millionäre, d.h. - wenn man davon ausgeht, dass sie alle erbschaftssteuerpflichtig sind - nur ein Bruchteil der Bevölkerung betroffen wäre. Eat the rich, mal schööön die Reichen schröpfen, Recht so! 

(Für´s Protokoll, ich bin davon natürlich/leider nicht betroffen)

Und ich muss zugeben, 60.000€ zum 18. Geburtstag (bzw. generell 60.000€) wären schon nett gewesen, damit hätte ich schon was anzufangen gewusst. Würde ich auch ehrlich jedem gönnen, aber ich halte den Vorschlag, zumindest so wie ich ihn verstehe, für Käse. Die Kosten würden sich derzeit auf ca. 45 Milliarden belaufen, wie soll man die von jetzt auf gleich mit einer einzigen Steuer refinanzieren?

Klar, prinzipiell würde ich auch sagen, hey, eine Million Freibetrag, von der zweiten hat man immerhin noch 900.000, von der dritten 800.000, von der vierten 700.000, da verarmt doch keiner. Jetzt ist halt das Ding, dass die wenigsten Millionäre ihr Vermögen irgendwo auf einer Bank oder unter dem Kopfkissen rumliegen haben; das meiste Geld dürfte gebunden sein, u.a. in Unternehmen, Stichwort der berühmte gehobene Mittelstand.

Nehmen wir mal einen Betrieb, der - ohne Gewinne versteckt zu haben - seine 250.000€ plus im Jahr macht. Der hat je nach Branche doch locker im zweitselligen Millionenbereich Anlagevermögen in der Bilanz stehen. Wenn da der Chef bzw. die Chefin den Weg alles irdischen geht und im Zweifel nur ein Erbe vorhanden ist, geht das in die Hose. Ein Rechenbeispiel mit einem Unternehmen, dass nach Abzug der Verbindlichkeiten 10 Millionen in Gebäuden, Fuhrpark, Produktionsmaterialien hat:

Der Fiskus kommt und sagt, servus, wir bekommen bei 10 Millionen Vermögen 4,5 Millionen Erbschaftssteuer (wenn ich mich nicht vertan habe). Bäm, Game over. Was soll der Erbe machen? Der hat keine 4,5 Millionen Cash rumliegen. Klar, der kann natürlich Teile des Anlagevermögen veräußern und z.B. Büroräume verkaufen oder sein Lager verkleinern. Aber wo sollen dann seine Angestellten arbeiten bzw. Ware gelagert werden? Nach Sonderausgaben in dieser Höhe ist der Erbe zwar immer noch sehr reich, aber der Betrieb insolvent. Oder er darf sich zumindest gezwungenermaßen gesundschrumpfen, was zu gut deutsch betriebsbedingte Kündigungen heißt.

Meiner Meinung nach eine Milchmädchenrechnung par excellence...


Btw, der Blog hier ist dieses Jahr übrigens 18 geworden ;)

Donnerstag, Juli 20, 2023

Wenn einem die Argumente ausgehen

 (Quelle)

kann man ja immer noch die Nazikeule rausholen, ´ne?

Punkt 1: Bezüglich Rammstein ist aktuell nichts bewiesen. Viele Vorwürfe, viele Meinungen, fragwürdiges Krisenmanagement, aber nichts spruchreifes. Ich hoffe, dass das alles haltlos ist, ansonsten wäre die Band durch, aber stand heute ist alles offen. Haben wir hier System Weinstein oder System Kachelmann? Keine Ahnung, aber bis das geklärt ist, habe ich keinerlei schlechtes Gewissen, Rammstein zu hören oder deren Konzerte zu besuchen. Die meisten werden es ja mitbekommen haben, es geht um die Frage der Nötigung und Aftershowtechtelmechtel

Punkt 2: Was hat das Thema Groupiesex mit der AfD zu tun? Um da einen Zusammenhang zu sehen, muss man schon an vielen Klebern geschnüffelt haben. 

Aber immerhin, wenn ales schieflaufen sollte, den Job beim Stern hätte ich sicher, sinnlose Hypothesen aufstellen kann ich auch:

"Auf ein Rammstein-Konzert zu gehen, ist wie die Todesstrafe zu befürworten"

"Auf ein Rammstein-Konzert zu gehen, ist wie Flüchtlinge im Meer ertrinken zu lassen"

"Auf ein Rammstein-Konzert zu gehen, ist wie Kinderschänder zu verteidigen"

"Auf ein Rammstein-Konzert zu gehen, ist wie mit Senf gefüllte Krapfen zu essen"

Sorry Herr Maus, aber "Auf ein Rammstein-Konzert zu gehen ist wie AfD wählen"? Ernsthaft?

Donnerstag, Juni 22, 2023

Was, wenn

 Edvard Munchs "Der Schrei" ursprünglich "Hund mit Schlappohren" hieß?




Dienstag, Mai 16, 2023

Aerosmith gehen auf Abschiedstour - It's us, fuckhead

und geben hoffentlich auch bald ein paar Europadaten bekannt. Aber eigentlich will ich nur meine Lieblingsanekdote loswerden: Vor gut 40 Jahren hörte Steven Tyler einen Song im Radio, der ihm so gut gefiel, dass er ihn covern wollte. War aber unnötig, da es sein eigener war...

"Tyler, who was suffering memory loss at the time from years of drug use, liked "You See Me Crying" so much, he suggested his group record a cover version, only to be told by his bandmate Perry, "It's us, fuckhead."

Freitag, März 17, 2023

Der alte weiße Mann sagt ein paar Sätze zu Ricarda Lang

 

Wer hier regelmäßig vorbeischaut weiß, dass ich im Grunde mit keinem Politiker bzw. keiner Politikerin wirklich warm werde; ist vermutlich auch ein Grund, warum politische Themen zuletzt ein wenig (zu) kurz kamen. Meistens lasse ich mich über Männer (die zugegebenermaßen häufiger als Frauen in der Politik zu finden sind) aus, aber heute ist mal Frau Lang dran, wobei ich genaugenommen eher deren Fürsprecher meine. Pluspunkt: Ich behandle alle gleich, das AGG ist erfüllt ;)

Zum offensichtlichen: Ricarda Lang ist übergewichtig.

"Ooooh, er hat sie dick genannt, sowas geht doch nicht"

"Bodyshaming!"

"Frauenfeind!"

Aufmerksamkeit generiert, whoop whoop! So here we go, Punkt eins: Ricarda Lang hat Übergewicht, dass wird niemand abstreiten können. Ob sie dafür etwas kann (einfach guten Hunger hat) oder das andere Gründe (Schilddrüsenunterfunktion o.ä.) hat weiß ich nicht, ändert aber nichts an der Tatsache, dass sie zu viel wiegt. Jemanden auf sein Gewicht hinzuweisen ist sicherlich nicht charmant, aber eine Falschaussage ist es nicht. Wer mich kennt wird bestätigen, dass auch ich sicher ein paar Kilo weniger vertragen könnte, aber mein Bauch ist eben nun mal da, ist halt Fakt.

Da ich eh gerne über mich rede, bleibe ich auch kurz bei dem Thema und komme zum zweiten Punkt: Wenn man im Berufsleben nicht gerade einer körperlichen Tätigkeit nachgeht, korrelieren Gewicht und Fähigkeiten eher selten. Ein runder Typ wie ich kann durchaus einen vernünftigen Job machen, insofern ist es kindisch, Ricarda Langs Aussehen mit ihren Skills gleichzusetzen (Ich halte beruflich zwar auch mal so gar nichts von ihr, aber darum geht es heute nicht). Auch wenn man nicht dem Schönheitsideal entspricht, kann man im Job spitze sein. Das Aussehen hat nichts mit Fähigkeiten zu tun.

Dritter Punkt: Wie viele andere Politiker polarisiert Ricarda Lang, meiner Auffassung nach auch schon bezüglich des Aussehens als auch ihrer Ansichten, was bei Politikern allerdings nichts ungewöhnliches ist. Aber es ist natürlich dämlich, unter einer ihrer (teils doch fragwürdigen) Aussagen/Kommentare mit einem noch dümmeren Kommentar - der sich dann häufig auf ihr Gewicht bezieht, aber nicht auf eine ihrer Aussagen eingeht - zu antworten. Sprüche wie "Was will man auch von so einer erwarten, die hat sich ja Null im Griff" sind da mehr als kontraproduktiv, da das nicht wirklich ein Argument ist. Unnötig ist es obendrein auch, da sie meiner Meinung nach bereits auf rein inhaltlicher (als auch auf Ausbildungs) Ebene ausreichend Angriffsfläche bietet, da muss man nicht auch noch auf der Optik herumhacken.

Fazit: Es ist unreif, ständig auf ihr Äußeres einzugehen, da das nichts mit ihrer Politik zu tun hat. Aaaaaaber: Dieses (gefühlt) ständige Gejammer, dass sei frauenfeindlich und in diesem Maße noch nie dagewesen, will ich so nicht stehen lassen. Die Älteren werden sich erinnern, es gab da mal einen Kerl namens Helmut Kohl. Gott bewahre, dass Ricarda Lang eines Tages Kanzlerin wird, aber einige Parallelen lassen sich durchaus erkennen: Beide bekannte Politiker, beide mit teils seltsamen Ansichten, beide mit einem BMI jenseits der 25.

"Birne" dürfte noch eine der nettesten Formulierungen gewesen sein, ansonsten hat auch er die volle Breitseite abbekommen, ohne Rücksicht auf Verluste. Der Spiegel hat die damalige Zeit treffend formuliert:

"Kohl, das war für viele Karikaturisten nämlich zunächst einmal nur das Naheliegendste: das Massige, das Provinzielle, das Tölpelhafte. Etliche Karikaturen zeigen den Politiker, wie er versucht, das zu machen, was er seinen Bürgern stets abverlangte - den Gürtel enger zu schnallen. Es scheitert regelmäßig an seiner Leibesfülle. Die Varianten dieses Grundmotivs sind fast grenzenlos."

So, und ich frage mich jetzt: Wo ist der Unterschied? Helmut Kohl wurde bis zu seinen Tod - 2017 müsste das gewesen sein, ist also noch gar nicht soooo lange her - karikaturiert, zu 99% als einfältiger dicker Mann mit einem Hang zum Saumagen. War das in Ordnung, war das fair? In diesem Ausmaß vermutlich nicht, wobei man als öffentliche Person mit solchen Geschichten oft konfrontiert wird und lernen muss, damit umzugehen oder sich (wenn Grenzen überschritten werden) im Ernstfall auch zu wehren.

Ich habe daher zwei Bitten:

  1. Wer sich mal über Ricarda Langs Aussehen lustig macht/gemacht hat, sollte hinterfragen, ob man eine gute Kinderstube genossen hat und was wohl die eigenen Eltern zu so einem Verhalten sagen würden. Bei Satire bin ich dabei, aber reines Beleidigen ist eher so bäh.
  2. Wer Ricarda Lang auf Teufel komm raus verteidigt, bei jeder Kritik in Schutz nimmt, Rücksicht einfordert und mit Samthandschuhen in Watte packt, darf andere Politiker konsequenterweise auch nicht angehen. 

Nehmen wir mal Gunnar Lindemann, der als AfDler bei den Meisten (inklusive mir) als eher unsympathisch wahrgenommen wird. Darf man einen AfDler mehr angehen als eine Grüne, nur weil einem die Partei nicht passt? Hat der das dann vielleicht doch irgendwie "verdient", ins Lächerliche gezogen zu werden? Oder müsste man nicht auch hier generell verständnisvoll sein sich rein mit Aussagen, aber nicht mit Optik oder Verhalten auseinandersetzen? Wer für sich Toleranz einfordert, sollte dann auch vor der eigenen Tür kehren und nicht mit zweierlei Maß messen.

Sonntag, Dezember 18, 2022

Deutsche Sprache, schwere Sprache

In Anlehnung an die kleine Boost your Wortschatz-Reihe
  • etwas ist aufzumachen, bspw. ein Gurkenglas oder ähnliches: Ja was denn jetzt, aufmachen oder zumachen?
  • Warum gibt es Wortkonstrukte wie Doppelhaushälfte? Sind Singles dann partnerlose Pärchen?
  • Selbsthilfegruppen. WTF? Schon klar, Hilfe zur Selbsthilfe, aber das Wort an sich ist schon irgendwo widersprüchlich...
  • Weihnachten steht an und man schaut sich nach Geschenken um. Was findet man, besonders wenn man was für Kids sucht?: Holzspielzeug. Auch Geschichten wie Holzeisenbahnen. Holz? Doch Eisen? Verwirrend.
  • Essen&Trinken: Der Weizen, aber auch das (Hefe)Weizen. Oder das Korn und der Korn...
  • Mein Favorit: Wenn ich etwas nicht umfahren will, muss ich es umfahren. Klingt komisch, ist aber so.

Mittwoch, November 23, 2022

One Love

Kennt noch jemand Vágner Love? Es ehemaliger brasilianischer Nationalspieler, aber noch im Vereinsfußball aktiv. Was wäre es für ein Move gewesen, ihn noch einmal zu nominieren und die Rückennummer 1 zu geben...

#EierwirbrauchenEier #OneLove #DieWMwirddochnichtetwagekauftwordensein

Donnerstag, November 17, 2022

Ja is’ denn heut’ schon Weihnachten?

Nee, eher nicht, aber die WM müsste bald beginnen. Das seltsame an der Sache: Ich weiß nicht mal, wann sie genau anfängt. Vermutlich am Wochenende, aber wer das Auftaktspiel hat (Vermute mal Katar, aber gegen wen? Keine Ahnung), wann die deutschen Spiele sind und wo man diese eventuell schauen könnte...es juckt mich - zumindest Stand heute - überhaupt nicht. 

Ich kann für den Sport normalerweise ja schon eine gewisse Euphorie verspüren, aber bei dieser WM wird das wohl leider nichts. Den Grund kann man sich denken: Der Gatsgeber. Ja, die FIFA ist bekanntermaßen ein korrupter Laden, vielleicht war auch schon die WM in Deutschland gekauft (2018 und 2022 ist da noch ein gutes Stück unstrittiger) und es wurden und werden immer noch Spiele geschoben. Trotzdem, König Fußball! Da muss man doch mal ein Auge zudrücken, oder?

Das Problem: Ich habe davon halt nur zwei, und wenn ich beide zudrücke, sehe ich eben nichts mehr. Es ist auch absurd, die WM 2022 kostet mehr als ALLE vorangegangenen Weltmeisterschaften zusammen,

wegen unerträglicher (auch wenn man über die Temperaturen in 30 Jahren vermutlich lachen wird) Hitze in den Sommermonaten findet sie zum ersten Mal im Winter statt und

Es ist ein Dilemma: Einerseits schaue ich supergern Fußball und bin nicht konsequent genug, wegen anderer unschöner Dinge darauf zu verzichten (Stichwort Trainingslager in Katar). Es ist auch noch nicht soweit, dass man sich rechtfertigen müsste, die WM zu schauen oder sonstiger äußerer Druck vorhanden. Aber andererseits ist da das kleine Männchen auf der Schulter, das einem zwecks Menschenrechtsverletzungen, Todesfällen, Homosexuellenverfolgung und Co dann doch ins Gewissen redet.

Was tun, sprach Zeus? Die WM boykottieren und dafür gut schlafen können? Komplett auf die Umstände pfeifen und akzeptieren, dass die Welt an manchen Orten eben mies ist und schonmal Bier kaltstellen? Im kleinen Kreis Fußball schauen und in der Halbzeit darüber sinnieren, dass man das Spiel aus moralischer Sicht eigentlich nicht schauen sollte, das 2:0 vom Musiala aber schon eine geile Kiste war?

Oliver Kalkofe  hat es meiner Meinung nach treffend formuliert: Man wird gezwungen, eine moralische Entscheidung zu treffen/mitzumachen, obwohl man doch eigentlich nur Fußball schauen will. Und ich hänge nach wie vor in der Luft, was ich machen soll. Beim Thema mitmachen gibt´s nun mal nur Null oder Eins. Ob ich jetzt nur das Finale, die deutschen Spiele oder fast alles anschaue, ein Boykott wäre ab dem ersten Spiel nicht mehr. Wenn man an 9 von 10 Tagen kein Fleisch ist, am 10. aber schon, ist man eben trotzdem kein Vegetarier, auch kein halbherziger.
 
Selbst wenn ich keine Minute schauen würde - und weiß ehrlich immer noch nicht, was ich machen werde - ich würde mir zumindest die Ergebnisse anschauen. Und mit jedem Klick wird ja auch irgendwo wieder Geld verdient...Ach ja, First World Problems...

Sonntag, August 28, 2022

Kulturelle Aneignung, Blackfacing & Co

Ich war an Fasching schon Pirat, Indianer und Scheich. Und im Keller habe ich noch ca 30. andere Kostüme oder Accessoires, um mich zu verkleiden und in eine andere Rolle zu schlüpfen. Egal als was ich in an Fasching oder zu diversen Mottoparties gegangen bin, ich habe dabei nie (und natürlich auch sonst nicht) auch nur einen einzigen Gedanken an Nationalismus/Nationalsozialismus dabei verloren. 

Vampir, Geist, Papst, Hippie, alles Kostüme, die ich eben cool finde, nicht mehr, nicht weniger. Eine Verhöhnung der Charaktere kam mir dabei nie in den Sinn (mal davon abgesehen, dass früher Satire mal O.K. war, auch wenn die Abgrenzung nicht immer einfach ist), wenn überhaupt eher Verehrung, wer wäre denn nicht mal gerne Zauberer, Pharao oder Vikinger?

Wer sich als Astronaut, Elvis oder Aladin verkleidet (mal drei Kostüme, die nicht von mir sind), hat mit "diesen" Rollen ja kein Problem, im Gegenteil. Und wenn sich jemand als Aladin verkleidet und sich dabei schminkt, gehört das für mich dazu; mir kam nie in den Sinn, dass man dadurch plötzlich blackfacender Rassist ist (Grüße an Justin Trudeau) und sich rechtfertigen muss.

Ja, als Mann mit edler Bildschirmblässe bin ich alles andere als eine Randgruppe und kann es (glücklicherweise) nur erahnen wie es ist, für Geschlecht, sexuelle Orientierung oder Hautfarbe diskriminiert zu werden. Es gehört auch zum ganz normalen Anstand, auf andere Rücksicht zu nehmen, aber wie so oft im Leben muss man Dinge auch einordnen und abgrenzen können.

Wenn ich an Fasching ein Familie sehe, bei der der Vater als Clown, die Mutter als Rambo, ein Kind als Chinese und das andere als Schlumpf kostümiert sind, sind das keine rücksichtslosen Rassisten und TERFs in einer verrohenden Gesellschaft. Wenn das größte Problem einer Randgruppe (wobei das bei Asiaten zahlentechnisch natürlich murks ist) ein verkleidetes Kind ist, ist die Welt vielleicht doch noch in Ordnung. Und gefühlt regen sich meist mehr mediengeile Deutsche ("Das geht doch nicht!") als eigentlich Betroffene auf.

Ähnlich verhält es sich mit der kulturellen Aneignung. Vor der Diskussion um Fridays for Future und Ronja Maltzahn war mir diese Formulierung nicht einmal geläufig...Auch hier: Ja, ich habe keinen Bezug zu oder Wurzeln in der schwarzen Bürgerrechtsbewegung, trotzdem finde ich es lächerlich, wegen des Tragens von Dreadlocks an den Pranger gestellt zu werden. Himmelhergott, es ist eine Frisur...

Folgendes Gedankenspiel: In Würzburg gibt es einige gute italienische Restaurants, z.B. die Dolce Vita in Lengefeld: Das Restaurant ist charmant und typisch italienisch eingerichtet (Familienbilder, Wandgemälde italienischer Landschaften, Bilder von italienischen Pastoren), wenn Musik kommt, dann was italienisches, der Eigentümer (Familienbetrieb) und fast alle Angestellten haben italienische Wurzeln...man hat einfach ein gemütliches und schönes Ambiente, italienisches Flair eben. Kulturelle Aneignung ist somit nicht zutreffend, alles rund und in italienischer Hand.

Was aber wäre, wenn der Salvo eines Tages was anderes machen will, und den Laden samt Konzept, Einrichtung und Personalübernahme an einen "Nicht-Italiener" geben würde? Wäre das dann nicht kulturelle Aneignung? Am Ende noch ein Deutscher, der einen Pizzaria namens Dolce Vita führt? Anmaßend! Oder wäre es vielleicht doch blöd, wenn die Dolce am Ende schließen müsste, weil sich kein passender Italiener findet? Bei jeder anderen Staatszugehörigkeit wäre es ja kulturelle Aneignung.

Oder Fusionsküche, da meinen doch tatsächlich irgendwelche (Sterne)köche, asiatische mit europäischer Kochkunst zu vermischen! Aneignung! Und da gehen Leute auch noch bewusst zum Essen hin!

Oder Souvenirs (Standardgeschichten, jetzt nichts historisches von irgendwelchen Ausgrabungsstätten oder so), was ist damit? Ein Kumpel hat mir mal aus Afrika ein Holzfigürchen mitgebracht, das steht jetzt bei mir in der Wohnung. Auch Aneignung? Und wer macht den Fehler, er, der es gekauft und/oder ich, weil ich es aufstelle?

Ich habe vor fast genau vier Jahren "Langsam ist aber auch wieder gut" gepostet, seitdem hat sich leider nicht viel getan, zumindest nicht in die Richtuung, die ich mir erhofft hatte. 

"Manchmal habe ich den Eindruck, dass einge Leute wirklich berufspikiert sind..., dass sich 95% der Bevölkerung in einer Opferrolle sehen... jedes Wort auf die Goldwaage legen und solange hin- und her interpretieren, bis man irgendendetwas anstößiges gefunden hat, damit man mit einem Lächeln im Gesicht auf einen Shitstorm warten kann" 

würde ich heute noch genauso schreiben...

Montag, August 22, 2022

Dinge, die ich früher mal konnte

  • Alle meine Entchen auf einer Melodica spielen
  • Krawatten binden
  • Einen Origamifrosch basteln
  • in eine 32er Hose passen
  • Die Kraniche des Ibykus zitieren

Das Comeback der 32 kann ich vergessen und meine Karriere als Musiker würde ich auch als nicht existent beschreiben. Krawatten ziehe ich nur auf Hochzeiten und Beerdigungen an, lohnt sich auch nicht wirklich aufzufrischen, aber diese Frösche, die waren schon cool...Und beim Ibykus ist immerhin noch die erste Strophe präsent, langt zur Augenwischerei.

Freitag, Mai 20, 2022

Kurzbeschreibung: Gefahr von humanen Affenpocken

"Im Gegensatz zu den seit 1980 ausgerotteten Menschenpocken verlaufen Affenpocken jedoch in der Regel deutlich milder; die meisten Menschen erholen sich innerhalb von mehreren Wochen. Insgesamt ist die Prognose daher als günstig zu bewerten, allerdings können bei einigen Betroffenen auch schwere*Verläufe auftreten. Bei Kindern unter 16 Jahren, die mit der zentralafrikanischen Virusvariante infiziert sind, beobachtet man eine Letalität von bis zu 11%."

(https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/A/Affenpocken/Affenpocken-Ueberblick.html

*Tja, was ist denn jetzt mit schwerem Verlauf gemeint? Here we go. "Selten treten Erblindung und entstellende Narben als Dauerschäden auf". Jetzt wäre es interessant zu wissen, wie da selten definiert ist...Aber es muss ja nicht gleich was weltweites, hoch ansteckendes wie Corona sein.