Die meisten sollten es ja mitbekommen haben, ab Montag herrscht in Bayern eine FFP2-Maskenpflicht für Einzelhandel und ÖPNV. Der berühmte bayrische Sonderweg mal wieder.
Aber ich will nicht klagen, da wird sich schon irgendeiner was dabei gedacht haben, und damals in China habe schon einmal zwecks Smog eine getragen, geht schon. Hochgerechnet bin ich die Woche ca. 2 bis 2,5 Stunden einkaufen und vielleicht 30 Minuten in der Straba, d.h. in meinem Fall reden wir über ca. 10-12 Stunden im Monat.
Mir stellen sich allerdings ein paar Fragen hinsichtlich der Planung. Ich habe so eine Vorahnung, dass das zwar gut gemeint, aber nur schwer vernünftig umzusetzen ist...
Die SZ schreibt beispielsweise: "Für Männer mit Bart[...]kommen sie nicht in Frage.", und das hat auch einen einfachen Grund. Zwecks Bart sind FFP2 Masken anscheinend nicht dicht, daher vom Schutz (selbst und für andere) nicht besser als eine normale Einwegmaske. Das ist zum einen ziemlich witzlos, zum anderen auch noch gefährlich, da sich einige für geschützt halten, es aber nicht sind.
So, wie lösen wir das? Rasierpflicht? Ich denke nicht, alleine schon weil ein Anton Hofreiter ohne Bart mit Anders Breivik verwechselt werden könnte. Oder stellt euch mal Reinhold Messner ohne Bart vor, da kann ich mir ja noch eher Tom Selleck ohne Schnauzer vorstellen. Aber Spaß beiseite, dass war doch ein Schnellschuss und nicht ordentlich durchdacht?
Punkt zwei, meine Maske damals hatte ein Ventil, d.h. Viren & Co werden schööön nach außen geleitet, getreu dem Motto "jeder denkt an sich, keiner an mich, nur ich", aber wenn jeder an sich selbst denkt, ist ja auch jedem geholfen. Klar, es gibt auch vernünftigere Masken ohne Ventil, aber ich hege den Verdacht, dass gewisse Personengruppen absichtlich Masken mit Ventil verwenden werden.
Letzter Punkt (sonst ist´s wieder so viel zu lesen ;)) ist die Verfügbarkeit. Zitat Söder:
"Die Verfügbarkeit im Handel ist ausreichend gewährleistet, also es gibt keine Mangelware FFP2"
Da hat der gute Mann andere Erfahrungen als ich gemacht, ich habe zwar noch welche bekommen, bei Freunden und Kollegen sieht es aber leider anders aus. Zu Beginn der Pandemie machte man es sich noch einfach ("Ein Schal ist ausreichend"), aber das funktioniert jetzt nicht mehr.
Masken vorschreiben, aber die Verfügbarkeit außer Acht lassen, ganz großes Kino. Wenn es denn so viele Masken gibt, warum bekommt nicht einfach jeder ein paar geschickt?
War mir so gar nicht bewusst, aber in Apotheken gab´s/gibt´s die in Teilen (wie auch immer man "Anspruch haben" auslegen will) wohl sogar kostenlos, es sollte also nicht am Geld scheitern. Im Netz gibt es preislich nach oben keine Deckelung, aber günstige FFP2 Masken waren bis vor Kurzem noch für unter einem Euro zu haben, d.h. die werden bei Massenproduktion in der Herstellung nur wenige Cent kosten. Und ja, ich werde mal kurz populistisch: Wenn der Bund - ohne Gegenleistung wohlgemerkt - fast 10 Milliarden für die Lufthansa übrig hat, dann kann er (bzw. Bayern) auch Geld für ein paar Masken locker machen.
Ich bekomme seit Jahren ungefragt dass mittlerweile redundante Telefonbuch zugesandt, da muss es doch auch möglich sein, dass ich vom Staat ein paar Masken bekomme. Unvorstellbar? Nö, sowas ähnliches gab´s sogar schon in Würzburg. Beim Bürgerentscheid über die Nutzung des Kardinal-Faulhaber-Platzes, bei dem "Erstmals bei einem Bürgerentscheid [...] mit den Wahlbenachrichtigungen gleich auch Briefwahlunterlagen an die Wahlberechtigten verschickt" wurden. Ganz ungefragt, da der Durchschnittsbürger bei Bürgerentscheiden wohl nicht sehr motivert ist, selbst aktiv zu werden. Hat auf jeden Fall gefruchtet, eine Wahlbeteiligung von damals 41,5 Prozent ist für ein Bürgerbegehren schon Wahnsinn. Na ja, ist aber ein anderes Thema.
Lieber Markus, frage doch bis zum Wochenende mal nach, wie das die DTM Deutsche Tele Medien GmbH bei den Telefonbüchern logistisch geregelt hat und nimm ein paar Kreuzer in die Hand, um dem treuen Wähler ein paar FFP2 Masken zukommen lassen zu können. Über das Rasieren machen wir uns dann im Anschluss Gedanken.
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