Sonntag, Mai 23, 2021

When will I, will I be famous (and rich ;))?

Es gibt noch ein wenig Politik-Bashing, aber nicht aufregen, bei mir kommt eigentlich keiner gut weg,
weder ein Laschet oder ein Lindner, die sog. AfD sowieso nicht und auch mit den Linken und der SPD kann ich nicht viel anfangen. (Wer Lust auf mehr hat: *klick mich*)

Es ist ein Dilemma, keine Ahnung, wen ich im September wählen soll. Rechts ist komplett raus, klar, aber welche verbleibende Partei ist das geringste Übel? We´ll see... 

Ready for Bashing? Ich hätte da mal ein Gedankenspiel...

Annalena Baerbock schlägt in die selbe Kerbe wie die Parteivorsitzende der Linken Susanne Hennig-Wellsow: Spitzensteuersatz hoch, die Grenze dafür runter, genauer gesagt 45% ab 100.000€ Einkommen. Auf den ersten Blick würde ich sagen, passt schon, so viel verdiene ich nicht (verdienen vielleicht schon, aber ich bekomme es nicht ;)) und werde es vermutlich auch nie, kann man also machen, betrifft mich ja nicht.
 
Aber zum Szenario: Was, wenn die Grenze im Laufe der Zeit nach unten korrigiert wird? Die folgenden Zahlen sind von mir so gewählt, dass sie für meine Argumentation Sinn ergeben, sind aber alle real.

Fangen wir mal mit dem eher harmlosen Sparerfreibetrag an. 1999 lag der bei umgerechnet über 3000€, aktuell liegt er bei 801€, sprich der Freibetrag ist in gut 20 Jahren um 75% gefallen. Es kommt also durchaus vor, dass solche Grenzen nach unten angepasst werden. In meiner Modellrechnung setze ich die 100.000€ Grenze minimal, aber sukzessive nach unten, und zwar um die Höhe der Inflation.

Seit 2000 liegt diese bei ca. 35%,. Für 2021 ist sind 2% Inflation vorhergesagt, dann wären wir schon bei 38%, Zinseszinseffekt und so.

-> Nehme ich die letzten 20 Jahre als Referenzzeitraum und rechne das durch, läge die Grenze in 20 Jahren also nicht mehr bei 100.000€, sondern nur noch bei 62.000€.

Gut, da wird zu den Meisten leider immer noch ´ne größere Lücke sein; das Medianeinkommen
liegt aktuell bei 43.200. Allerdings fehlt bei meinem Szenario natürlich noch was, ich habe als Abschlag nicht umsonst die Inflation gewählt.

Fast alle Betriebe gleichen die Inflation mittels Gehaltserhöhungen aus, d.h. man würde in 20 Jahren hochgerechnet etwa das 1,38 fache bekommen. Weil man ja aber auch ein bisschen was kann, bekommt man u.U. sogar eine leistungsbedingte Erhöhung, ich rechne daher mit dem - immer noch moderaten - Faktor 1,5.

43.200€ x 1,5 = 64.800€ (Zahl bitte merken und mir in 20 Jahren bescheid geben, wie hoch das Medianeinkommen 2041 ist ;))

In meinem Beispiel wäre man mit 64.800 knapp über der nach unten gesetzten Grenze von 62.000€ und schwups, gilt man als Spitzenverdiener. Man sieht, dass es zumindest nicht völlig abwegig ist, dass sich eine Lücke von 43.200€ zu 100.000€ in 20 Jahren schließen kann, wenn man sich von beiden Seiten annähert. 

Randnotiz: In Deutschland sind weniger als 1/3 Nettosteuerzahler, rechnet man Staatsbedienstete raus, sind es sogar nur 15%. Wer seinen eigenen Status mal prüfen will, findet hier einen Rechner.

Worauf ich in meinem wohlgemerkt fiktiven Beispiel hinaus will: Auch wenn einen aktuell etwas nicht betrifft, sollte man einen Blick in die Zukunft werfen. Falls der Staat merken sollte, ui, dass mit dem Spitzensteuersatz ab 100.000€ klappt ja super, da gehen wir jetzt minimal runter und
greifen ein bisschen mehr ab i.V.m. mit einem zu erwartendem durchschnittlichem Gehalt in 20 Jahren...schau mer mal...Eat the Rich, aber ich will mir in 20 Jahren nicht selbst ins Bein beißen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen