Wem Geo nichts sagen sollte, Wiki (auch diverse KI-Tools würden das so ausspucken) hilft wie so oft weiter:
"Geo ist ein Reportagemagazin von RTL Deutschland. Das Themenspektrum reicht von (populär)-wissenschaftlichen Themen wie Medizin und Biologie über Politik und Reise bis zu Nachhaltigkeit und Klimafragen. Bekannt ist die Zeitschrift vor allem für ihre Fotostrecken".
Seit fast 30 Jahren ist auch die Zeitschrift Geolino im Repertoire, Zielgruppe sind Kinder zwischen 8–13 Jahren, prinzipiell ja nicht verkehrt. Aber - der aufmerksame Leser bzw. die aufmerksame Leserin (Hallo Mum) ahnt es schon - es ist nicht alles Gold was glänzt. In der aktuellen Ausgabe 2/2025 gibt es ein mehrseitiges Wahlspezial, und das ist meiner bescheidenen Meinung nach eine Frechheit. Nicht der Artikel an sich, aber "sag´s ihm, er kann mich im Arsche lecken" ist der subjektiv geschrieben.
Mir ist klar, dass (was auch gut ist) so ziemlich jeder eine Neigung pro oder contra gegenüber diversen Parteien hat. Und ich erwarte von einer Zeitschrift, die an Kinder gerichtet ist, auch nicht den
überwältigenden Qualitätsjournalismus der groß in die Tiefe geht, aber zu 100% wortwörtlich parteiische Artikel haben in einer Zeitschrift nichts verloren. Erst Recht nicht, wenn man davon monatlich mehr als 150.000 Magazine absetzt. Unterschwellig Kinder zu beeinflussen und in eine Richtung zu triggern - egal welche - ist unterste Schublade, das kenne ich nicht einmal aus China. Und hinter Geo steht auch kein dubioser Verein oder sonstige fragwürdige Institution, Geo ist Gruner + Jahr bzw. RTL.
Aber warum muss ich wegen eines Kindermagazins plötzlich auf meinen Blutdruck achten? Das ist relativ einfach, in dem genannten Wahlspezial werden SPD, Union, Grüne, FDP, AfD und BSW vorgestellt bzw. deren Gesichter/Kanzlerkandidaten. Und deren Einschätzung geht offenkundig in eine ganz bestimmte Richtung: BSW, AfD, FDP und Union unwählbar weil doof oder ungerecht, SPD eigentlich ganz OK und Grün das einzig Wahre, alles andere wäre unverantwortlich.
Wer hier ab und dann mitliest weiß, dass ich alle Parteien gleich behandel: In einzelnen Bereichen habe ich ab und dann einen Favoriten, aber im Gesamtpaket sagt mir eigentlich gar keine zu - auch wenn ich seit ich 18 bin natürlich regelmäßig wählen gehe, wenn auch oft nach dem Ausschlussprinzip. Daher den Beitrag bitte nicht als Habeck-Bashing verstehen, ich würde mich genau so ärgern, wenn da ein Merz oder eine Wagenknecht glorifiziert werden würde.
Worauf ich hinaus will: Auch wenn ich als Magazin eine politische Tendenz habe (GEO ist wie eingangs beschrieben schon als grün einzustufen), sollte ich bei einem "Wahlspezial" trotzdem journalistische Neutralität wahren oder den kompletten Artikel ehrlicherweise als Meinung kennzeichnen. Oder als Werbung, weil etwas anderes als Wahlwerbung ist das nicht.