Montag, September 25, 2006

Pearl Jam!

So, da bin wieder! Ich muss sagen es gibt schöneres als die Nacht allein am Berliner Bahnhof zu verbringen (von 00:00 - 5:30 Uhr), und auch die Relation: 13 Stunden Aufenthalt (und davon halt noch über 5 am Bahnhof) bei insgesamt 8 Stunden Zugfahrt mag auf den ersten Blick unsinnig erscheinen...aber es hat sich gelohnt!

Zuerst will nur kurz die Vorband erwähnen, die war nämlich auch nicht schlecht. Anfangs war recht skeptisch, da die 2-Mann-Band wie ein billiger White Stripes Verschnitt aussah und auch noch den einfallsreichen Namen "Black Keys" trug. Schwarze Schlüssel...was kommt als nächstes? Die grünen Gummis? Die beigen Becher?
Naja, all meinen Vorurteilen zum trotz waren sie dann doch hörenswert...lag vermutlich auch daran das ihr Sound stark an die späten 60er bzw. frühen 70 erinnerte. So, denen wurde jetzt genug Aufmerksamkeit geschenkt.

Schnell zum Hauptact: Pearl Jam are back! Nach über 6 Jahren waren sie endlich wieder in Deutschland!

Die Setlist lautete:
Go, Save You, Animal, Do The Evolution, Rearviewmirror, Elderly Woman, Severed Hand, World Wide Suicide, Marker In The Sand, Even Flow, Present Tense, Big Wave, Grievance,
Daughter, Green Disease, Black, Porch, Given To Fly, Come Back, I Believe In Miracles, Crazy Mary, Alive, Last Kiss, Footsteps, Lukin, Comatose, Why Go,
Baba O´Riley, Yellow Ledbetter

Kann es als Opener ein besseres Lied als Go geben? Müssen Cover (wie I Believe In Miracles oder Baba O´Riley) immer schlechter als das Original sein? Gibt es ein passenderes Lied während einer Zugabe als Why go? Ich glaube nicht...
(Und bevor jetzt einer meckert und meint ich verstehe die Texte nicht: Ich beziehe mich natürlich nur auf die Namen der Songs...)

Nach 4 oder 5 Liedern hat Eddie dann das erste mal mit dem Publikum gesprochen, teilweise sogar auf deutsch! Er hat sich u.a. bedankt das die Fans trotz der langen Abstinenz zu der Band gehalten haben, dass er sich freut sich hier zu sein, das übliche Bla Bla halt. Trotzdem ´ne nette Geste.
Der einzige Wermutstropfen war das sie Once nicht gespielt haben, allerdings haben sie das mit zwei Zugaben und insgesamt 150 Minuten Spielzeit wieder gut gemacht^^

Die Stimmung war auch Hölle: Bei Einzelkonzerten ist die Stimmung ja eh meistens prima, aber hier war die Stimmung sogar noch um einiges besser als bei The Who, den Hosen oder AC\DC. Das lag, neben Pearl Jam selbst natürlich, vermutlich auch am Altersdurchschnitt, der max. bei 23-24 Jahren gelegen haben dürfte. Außerdem konnten wohl auch 16999 der 17000 Fans sämtliche(!) Lieder auswendig...der einzige der immer nur die Refrains oder einzelne Strophen mitjohlte war ich...verdammt...(gut, ob die Spaßbremsen auf der Tribüne auch immer brav mitgesungen haben weiß ich nicht genau, um mich herum war es auf alle Fälle immer laut)
Pogo gab´s nur wenig, aber die Menge war (außer bei Liedern wie Black) eigentlich durchgehend am Springen. Mich würde auch mal interessieren wie viele La-olas allein schon vor Konzertbeginn gestartet (und sauber beendet) wurden...15? 20? Man weiß es nicht...
Summa Summarum: Die Stimmung war spitze!

Für die Nacht wollte ich mir eigentlich ein gemütliches Schließfach suchen, aber der "modernste Bahnhof der Welt" hat natürlich keine mehr (nur noch überwachte Gepäckaufbewarung)...man könnte ja ne Bombe einschleusen...die innere Sicherheit in allen Ehren, ich hätte aber trotzdem gerne ´nen Schlafplatz gehabt. Zum Glück hatte das McCafé fast die ganze Nacht offen, wo ich dann die auch diese verbracht und eine Kaffeevariation nach der anderen getrunken habe. In weiser Voraussicht habe ich mir auch noch ´nen dicken Wälzer mitgenommen, der hat sich im Kampf gegen das Einschlafen auch noch als recht nützlich erwiesen. Um halbzehn war ich dann wieder da...
Schön war´s!

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