Sodele, mal schauen wie lang der folgende Text wird...
- Warum demonstrieren Impfgegner gegen eine Impfung, die es noch gar nicht gibt?
- Warum behaupten Rechte, sie würden wirklich ALLES für ihr Land tun, scheitern dann aber schon am Tragen einer Maske?
- Warum laufen Maskengegner (jedem seine Meinung) neben QAnonanhängern, Reichsbürgern und Nazis mit? Auch wenn man Angst vor der Krise hat, sollte man sich in dem Umfeld doch unwohl fühlen..
- Warum blicken so viele nicht, dass eine Maskenpflicht nichts mit einer Diktatur zu tun hat? Die Mehrheit ist für Maßnahmen, und in einer DEMOKRATIE entscheidet eben die Mehrheit.
- Warum verstehen die Leute nicht, dass 30.000 Dudes und Mädels, die "Wir sind das Volk" gröhlen eben keine politische Mehrheit bei mehr als 80 Millionen Einwohnern sind?
- Warum checken immer viele noch nicht, dass die Auflagen unterm Strich Ländersache sind? "Merkel muss weg", ja ja, wissen wir jetzt. Mal davon abgesehen, dass sie eh nicht mehr antritt, sie kann den Ländern maximal Empfehlungen geben, zu sagen hat sie da aber nichts.
- Warum ist es so schwer zu kapieren, dass unsere Verfassung das Grundgesetz ist?
- Warum sollte irgendeine Gruppierung Interesse daran haben, die weltweite Wirtschaft grundlos herunterzufahren?
- Warum sollte Bill Gates oder sonst wer selbst den letzten Rentner in Tadschikistan, Senegal oder in Madagascar chippen wollen? Bunte Zielgruppe...
- Wie schafft man es, eine weltweite Verschwörung geheim zu halten, an der tausende Leute beteiligt sein müssten?
- Laut Hildmann, Naidoo und Co. gibt´s ja quasi monatlich den Tag des jüngsten Gerichts, die nennen ja lustigerweise sogar Deadlines. Warum hinterfragen deren Anhänger nicht, dass sie mit den Daten überrraschenderweise NOCH NIE recht hatten?
- Wenn es in Deutschland doch so scheiße ist, warum wandert keiner aus? Trump und Putin sind doch angeblich so tolle Hechte, einfach mal nen Asylantrag stellen.
- Warum wissen so viele nicht zu schätzen, dass es dem Durchschnittsdeutschen trotz der ach so teuflischen Merkeldiktatur nach wie vor verdammt gut geht? Die Demonstranten sehen nicht so aus, als würden sie auf der Straße leben müssen.
Wer Antworten hat, immer her damit...
Jetzt mal ehrlich. Ja, die Situation ist für viele auf gut deutsch beschissen: Kurzarbeit oder gar Arbeitslosigkeit, quasi kein kulturelles Angebot (Kino, Theater, Konzerte, Sport etc.) mehr, Eltern die sich rund um die Uhr um ihre Kinder kümmern müssen (100%ig sehr anstrengend, aber in anderen Ländern an der Tagesordnung. Und das die eigenen Großeltern zu Weltkriegszeiten aufgewachsen sind - zumindest bei mir - vergessen wohl auch einige, aber ich schweife ab), was genau war nochmal Urlaub im Ausland...Alles nicht so sexy. Ich habe da auch nur wenig Lust drauf, bin eh generell ein eher ungeduldiger Mensch.
Aber: Mal abgesehen vom Job sind alle Punkte mehr oder weniger nice to have. Kinderbetreuung, Brot und Spiele, Urlaub...Keiner stirbt, nur weil man darauf verzichten muss. Klar, ist blöd, man kennt es einfach anders und hat sich an gewisse Standards gewöhnt, aber ich behaupte mal, dass ist zumutbar. Stressig, hässlich, unbefriedigend, langweilig, aber zumutbar.
Ich muss zugeben, dass auch ich mittlerweile viel unvorsichtiger als noch vor einem halben Jahr bin, halte mich aber an die Regeln (Zugegeben, Abstand ist manchmal schwierig). Gefühlt dauert Corona schon ewig, aber wir reden aktuell gerade mal über ein halbes Jahr. Ein halbes Jahr voller Einschränkungen. Alles andere als schön, aber was sollen dann die Milliarden Mütter sagen, die sich in
der Schwangerschaft satte 9 Monate einschränken mussten? Kein Alkohol, keine Zigaretten, kein rohes Fleisch soweit ich weiß, kein Circlepit beim Konzert...
Ja, der Vergleich hakt gewaltig, bei einer Schwangerschaft ist der Grund (und die Folgen, wenn man auf alles pfeift) klar, was bei Coronamaßnahmen leider nicht unbedingt der Fall ist.
Braucht´s das wirklich alles? Sind wir zu vorsichtig? Ist es das alles wert? Keine Ahnung, aber man hat sich eben an die Regeln zu halten. Und ja, es gibt zig andere gefährliche Viren, die nach Todesfällen noch fieseren resistenten Krankenhauskeime und was weiß ich noch alles. Warum also ausgerechnet bei Corona so ein Brimborium?
Bevor der Text noch länger wird einfach eine Gegenfrage: Bei Corona scheint es ja zu helfen, wäre es den Betroffenen lieber, den aktuellen Zustand dauerhaft zu haben? Sprich bei einer Grippewelle
o.ä. auch einen Lockdown in Erwägung zu ziehen? Eher nicht, oder? Also statt meckern lieber froh sein, dass das bis jetzt eine einmalige Geschichte ist.
Und viele scheinen zu vergessen, dass niemand Corona einschätzen kann, weil´s einfach neu ist. Die Wirtschaft bekomt man schon wieder in Schwung, ist nicht die erste Krise. Das mit wiederbeleben von Toten funktioniert aber noch nicht so.
Und warum klaue ich nichts im Supermarkt, halte mich (größtenteils ;)) an Geschwindigkeitsbeschränkungen oder fahre nicht besoffen Auto? Ja Himmelhergott, weil es Regelungen gibt! Und wenn die einem nicht passen, Pech. Wo war denn damals der Aufschrei, als die Promillegrenze gesenkt wurde? Ich habe ja wohl das Recht, mit 2 Maß noch zu fahren! Was eine Zumutung! Saufen und Autofahren gehört doch zur Selbstbestimmung! Und jetzt verbietet mir der Staat das! Stürmt den Bundestag!
Und was skandieren die braunen Affen immer? Unser Land, unsere Regeln!
Wer mich kennt, weiß, dass ich alles andere als rechts bin, gebe den Leuten aber recht, dass man sich als Gast, Asylant, Tourist oder sonstwas an die Regeln zu halten hat. Wer so denkt, sollte sich dann aber auch an die eigene Nase fassen und nicht bei der ersten Einschränkung losheulen, wie unzumutbar das doch alles ist. Auch der urdeutsche homophobe Reichsbürger hat sich an die Regeln und Gesetze zu halten, die ihm sein geliebtes Vaterland vorgibt.
Zum Abschluss: Natürlich kann und sollte man auch hin und wieder Sachen hinterfragen, blinder Gehorsam ist natürlich auch nichts. Aber wir haben weder die Todesstrafe eingeführt noch wird jemand zwangskastriert, wir sollen lediglich ab und dann ´ne Maske tragen und 1,5m Abstand halten.
Viel einfacher kann man nie mehr Teil der Lösung sein.