Ca. jeder 6. wählt die sogenannte Alternative für Deutschland und nicht wenig Leute demonstrieren - vorzugsweise montags - gegen Merkel und deren Flüchtlingspolitik.
Persönlich habe ich da völlig andere Ansichten, aber prinzipiell finde ich es gut. Ja, klingt komisch, ist aber wirklich so. In einer Demokratie darf jeder frei nach Lust und Laune wählen und, sofern korrekt angemeldet, sind auch Demos etwas ganz legitimes. Ich gehe zwar eher gegen Polizeistaat oder Freihandelsabkommen auf die Straße, aber hey, gleiches Recht für alle. Wer sich durch die aktuelle Politik in irgendeiner Art und Weise bedroht fühlt, darf seinen Unmut durchaus kundtun.
Aber es macht einen Unterschied, ob man im stillen Wahlkämmerlein sein Hakenkreuzchen bei der AfD setzt und auf seiner Bucket List eine Montagsdemo stehen hat, oder ob man mit waschechten Neonazis durch die Stadt zieht und grundlos (unschuldige!) Migranten verklopft!
Es muss doch irgendwo Grenzen geben, dass sind ja schon lange keine einmaligen Eskalationen mehr. Einerseits (zurecht, wohlgemerkt) Steinigungen, Peitschenhiebe etc. verurteilen, aber dann in bester Manier Lynchjustiz betreiben, da fragt man sich doch, wer die größeren Idioten sind. Und es kann doch nicht normal sein, dass bei jedem Verbrechen nur noch die Herkunft des Täters entscheidend ist. Ist ein Mord oder eine Vergewaltigung durch einen Deutschen weniger schlimm als das gleiche Verbrechen durch einen Syrer, Iraker oder Afrikaner? Ja, auch bei Migranten gibt´s schwarze Schafe, aber
halt nicht mehr als bei allen anderen auch. Fällt denn wirklich keinem auf, dass in der
polizeilichen Kriminalstatistik keinerlei signifikanten Auschläge zu erkennen sind? Prozentual tut sich da gar nichts...Sind denn alle blind? Oder nur blöd? Himmelherrgott: Fakten! Es gibt doch Fakten!
Man muss sich das mal vor Augen halten: Da laufen Leute durch die Stadt und hauen mehr oder weniger jedem auf´s Maul, der nicht typisch deutsch aussieht, wenn die rechte Hand nicht gerade zum Hitlergruß erhoben ist. Oder gerade die Hose runtergezogen wird, was man bei Trauermärschen eben immer so macht.
Und auch wenn man meint, eine sehr gute Menschenkenntnis zu haben: Wie zum Henker will einer erkennen, ob jemand (der nicht die edle deutsche Blässe hat) Kriegsflüchtling, Wirtschaftsflüchtling, anerkannter Asylant, nicht anerkannter Asylant, Migrant oder gebürtiger Deutscher mit ausländischen Wurzeln ist? Wunder oh Wunder, man kann´s nicht erkennen, und Kennzeichnungspflicht à la Judenstern ist ja eher so 30er...(Eine Erhebung ethnischer Daten verbietet übrigens auch Art. 3 Absatz 2 des Grundgesetz, da hat sich ja auch einer was bei gedacht).
Zu den deutschen Tugenden gehört ja auch Ehrlichkeit, daher sollten diese ganzen besorgten Musterdeutschen auch so ehrlich sein und zugeben, dass sie einfach ein Problem mit Ausländern haben. Denen ist es doch scheißegal, ob einer Flüchtling ist, oder nicht, die finden Bulgaren, Kroaten, Polen, Rumänen, Slowaken, Slowenen oder Ungarn doch auch alle fehl am Platz. Die übrigens alle EU-Bürger sind. Aber ich vergaß, Europa an sich ist ja auch kacke...
#wirsindmehr
#wohinnurdieganzennaziszurückführen